Forderungspapier der Aktionswoche 2025 – Download als PDF-Datei
Finanzbildung ist die Grundlage eines soliden Umgangs mit Geld. Finanzbildung ist daher in allen Lebenslagen wichtig und hilfreich.
Finanzielle Bildung hat das Ziel Menschen in verschiedenen Lebenslagen – seien es ältere Menschen, Familien, Zugewanderte, Jugendliche oder Kinder – zu unterstützen und zu befähigen tragfähige finanzielle Entscheidungen zu treffen.
Durch präventive Maßnahmen und Aufklärung können finanzielle Schwierigkeiten frühzeitig erkannt und vermieden werden. Dies ist umso wichtiger, da es große Probleme im Umgang mit den Finanzen zu geben scheint. So geben laut einer Erhebung zur Finanzkompetenz in 2022 etwa 30 % der Erwachsenen an, am Monatsende kein Geld übrig zu haben und 25 % sagen, dass sie nicht in der Lage wären, ihre Lebenshaltungskosten mindestens drei Monate lang zu decken, wenn ihre Haupteinnahmequelle wegfiele (OECD (2024), Finanzbildung in Deutschland: Finanzielle Resilienz und finanzielles Wohlergehen verbessern, OECD Business and Finance Policy Papers, https://doi.org/10.1787/bf84ff64-en).
Diese Menschen müssen unterstützt werden, mit ihrem Budget auszukommen, um den Eintritt in eine finanzielle Überforderung zu verringern.
In die Schuldnerberatungsstellen kommen Menschen, die aus einer positiven finanziellen Situation in eine negative geraten sind und Hilfe benötigen. In der Beratung lernen sie, wie ein Budget erstellt wird, weitere Schulden vermieden werden und für die Zukunft geplant wird. Durch präventive Finanzbildung werden finanzielle Entscheidungen, die in eine Verschuldung – oder Überschuldung führen, oftmals vermieden.
In die Schuldnerberatungsstellen kommen Menschen, die aus einer positiven finanziellen Situation in eine negative geraten sind und Hilfe benötigen. In der Beratung lernen sie, wie ein Budget erstellt wird, weitere Schulden vermieden werden und für die Zukunft geplant wird. Durch präventive Finanzbildung werden finanzielle Entscheidungen, die in eine Verschuldung – oder Überschuldung führen, oftmals vermieden.
Daher fordert die AG SBV:
Speziell ausgerichtete Bildungsangebote für unterschiedliche Zielgruppen
Wer an finanzielle Bildung und Prävention denkt, denkt zuerst an Schule und KiTa. Aber auch Geflüchtete oder ältere Menschen haben Probleme, sich in der finanziellen Welt und den verschiedenen Angeboten zurecht zu finden. Präventions- und Unterstützungsangebote sollten immer lebensweltorientiert sein und alle Lebensphasen abbilden, so dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, sich über finanzielle Themen zu informieren.
Informationen, die auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen abgestimmt sind, müssen neutral und frei zugänglich sein. Schuldnerberatungsstellen, die nicht interessengeleitete Materialien zur finanziellen Bildung erstellen, sollten die Kosten für diese wichtigen Hilfsmittel vom Staat erstattet bekommen.
Finanzielle Allgemeinbildung von Klein auf
In einer auf Konsum ausgerichteten Welt muss der Umgang mit Geld, Handy und Internet gelernt werden. Kinder und Jugendliche brauchen die dafür erforderliche Medien- und Finanzkompetenz. Schuldenprävention und die Vermittlung finanzieller Kompetenzen benötigen eine strukturelle Verankerung in allen Bereichen, über die Kinder, Jugendliche und Familien erreicht werden. Sie muss in allen Lebensbereichen und für alle Bevölkerungsgruppen implementiert werden. Finanzielle Allgemeinbildung beginnt in KiTa und setzt sich in Schule, Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Jugendberufsagenturen und Erwachsenenbildung fort.
Finanzbildung als Schulfach
Junge Menschen sind mit dem ersten eigenen Geld, der ersten eigenen Wohnung und den ersten langfristigen finanziellen Entscheidungen oft überfordert. Sie benötigen eine gute Vorbereitung, um gute und tragfähige finanzielle Entscheidungen treffen zu können. Geeignete Angebote zum Erwerb von Finanzkompetenz sind hier erforderlich, die insbesondere in Abgrenzung zu gewerblichen Anbietern unabhängig und objektiv das nötige Wissen vermitteln. Die finanzielle Bildung sollte im Lehrplan aller Schulformen verankert sein.
Schuldnerberatungsstellen sind wichtige Akteure im Bereich der Verbraucher*innenbildung. Sie sind neutral und unabhängig und vermitteln die Kompetenz, mit herausfordernden finanziellen Situationen umgehen zu können. Die Zusammenarbeit von Schulen und Schuldnerberatungsstellen sowohl bei der Fortbildung von Lehrkräften als auch bei Präventionsangeboten vor Ort sollte politisch gewollt sein und umgesetzt werden.
Dauerhafte Finanzierung von Präventionsangeboten zur finanziellen Bildung
Finanzielle Bildung wird oft gefordert, aber selten verlässlich finanziert. Viele Angebote werden durch Projektmittel gefördert und nicht dauerhaft implementiert. Die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von finanziellen Bildungsangeboten werden nicht in Frage gestellt, eine gesetzlich verankerte Finanzierung gibt es aber nicht.
Zu einer bedarfsgerechten Schuldner- und Insolvenzberatung gehört die nicht interessengeleitete Prävention. Die Politik ist aufgefordert, die Wichtigkeit dieser Thematik zu erkennen und entsprechende Programme zu finanzieren.
Zu einer bedarfsgerechten Schuldner- und Insolvenzberatung gehört die nicht interessengeleitete Prävention. Die Politik ist aufgefordert, die Wichtigkeit dieser Thematik zu erkennen und entsprechende Programme zu finanzieren.
Recht auf Schuldnerberatung
Ist es zu einer Überschuldung gekommen, benötigen Menschen in Not einen schnellen Zugang zu einer kostenlosen Schuldnerberatung, die niemanden ausschließt. Dafür ist eine bundesweit verlässliche, d.h. auch finanziell abgesicherte Beratungslandschaft der Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen notwendig. Ein gesetzlicher Rechtsanspruch auf kostenlose Schuldner- und Insolvenzberatung ermöglicht nicht nur jeder Person in finanzieller Not einen garantierten Zugang zu Hilfe, sondern sichert auch den hierfür notwendigen Ausbau eines flächendeckenden Beratungsangebotes. Derzeit ist ein solcher offener Zugang zu einer Schuldnerberatung nicht gewährleistet.
Schuldnerberatung leistet einen entscheidenden Beitrag zur finanziellen Bildung in jedem Beratungsgespräch. Diese Unterstützung umfasst eine Haushaltsplanung und stärkt im Umgang mit den vorhandenen finanziellen Ressourcen.
Schuldnerberatung leistet einen entscheidenden Beitrag zur finanziellen Bildung in jedem Beratungsgespräch. Diese Unterstützung umfasst eine Haushaltsplanung und stärkt im Umgang mit den vorhandenen finanziellen Ressourcen.
So kann aus einem Minus wieder ein Plus werden!
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