Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz: Soziale Schuldnerberatung ist wichtige Hilfestellung in Zeiten großer finanzieller Herausforderungen
Zum Abschluss der Aktionswoche Schuldnerberatung 2023 besucht Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle des AWO-Kreisverbandes Mitte e. V. in Berlin.
Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke hat heute den Schuldnerberaterinnen und Schuldnerberater für ihre wertvolle Arbeit gedankt. Bei einem Besuch der Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle des AWO-Kreisverbandes Mitte e. V. in Berlin erhielt sie vor Ort Einblicke in die komplexen Aufgaben der Beratungsstelle und informierte sich auch über die aktuelle Überschuldungssituation und Überschuldungsursachen im Stadtbezirk Berlin-Mitte und im Land Berlin. Der Besuch findet zum Abschluss der diesjährigen Aktionswoche Schuldnerberatung der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (vom 12. bis 16. Juni) statt, die sich dem Thema widmete „Was können wir uns noch leisten? – Überschuldungsrisiko Inflation“.
Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke: „Für Menschen, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden und nicht mehr alle Rechnungen und Kredite bezahlen können, ist die Unterstützung durch die Schuldnerberatungsstellen besonders wichtig, damit sie nicht in eine Schuldenspirale geraten. Wichtig ist, dass Schuldnerberatungsstellen betroffenen Menschen möglichst frühzeitig Beratung und Hilfe anbieten – und nicht erst dann, wenn sie bereits zahlungsunfähig sind. Sie helfen dabei, schwere Schuldenverläufe abzumildern und teilweise zu verhindern und leisten dabei eine unglaublich wertvolle Arbeit.“
Die Überschuldung privater Haushalte ist in Deutschland weiterhin auf einem hohen Niveau. Aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind die Energiepreise und die Lebenshaltungskosten im letzten Jahr massiv gestiegen. Von den höheren Energiepreisen und Lebenshaltungskosten sind besonders Menschen mit niedrigem Einkommen betroffen.
In Deutschland gibt es mehr als 1.400 Schuldnerberatungsstellen. Sie sind überwiegend in der Trägerschaft der Wohlfahrtsverbände und werden von den Ländern und Kommunen finanziert. Mit ihrer Hilfe können die knapp sechs Millionen überschuldeten Menschen in Deutschland einen Weg aus der Überschuldung finden oder gar nicht erst hineingeraten. Je früher verschuldete Verbraucherinnen und Verbraucher Informationen und Rat bekommen, desto eher können präventive Maßnahmen greifen und desto aussichtsreicher ist eine außergerichtliche Regulierung.
Das BMUV fördert mit eigenen Haushaltsmitteln verschiedene Projekte im Bereich der Überschuldung und Überschuldungsprävention, damit von Überschuldung betroffene Verbraucherinnen und Verbraucher frühzeitig Hilfe in Anspruch nehmen können. Beispielsweise fördert das BMUV ein Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e. V., das Verbraucherinnen und Verbrauchern etwa bei der Suche nach einer passenden Beratungsstelle unterstützt. Weiter gefördert wird ein Projekt zur aufsuchenden sozialen Schuldnerberatung für zunehmend von Überschuldung betroffene Seniorinnen und Senioren der Diakonie Deutschland sowie zur Unterstützung der Hilfe zur Selbsthilfe ein Projekt der Landesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung Hessen e. V., in dem Informationsmaterialien zu ausgewählten Themen zielgruppengerecht erstellt und in verschiedene Sprachen übersetzt werden.
Um Ratsuchende in finanziellen Nöten über Bezahlsysteme im Internet besser unterstützen zu können, bietet im Rahmen der Aktionswoche Schuldnerberatung 2023 das durch das BMUV geförderte Projekt „Wirtschaftlicher Verbraucherschutz“ bei den Verbraucherzentralen mehrere Vorträge für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Schuldnerberatungsstellen zum Thema „Bezahlsysteme im Internet – Was Sie über PayPal, Klarna und Co wissen sollten“ an.
16.06.2023 | Pressemitteilung Nr. 096/23 | Verbraucherschutz